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Als gebürtiger Deutscher, im wahrgenommenen Leben aber länger im Ausland lebend, wurde es Zeit, die alte, teils unbekannte Heimat, mal kennen zu lernen. Das geht am besten laufend. Der Marathonkalender ist anfangs Oktober ergiebig und so wählten wir den Bremen Marathon als ein Stück Heimatkunde. 

Als Soudtrack lief den das Wochenende über Wolf Maahn´s Bremen in meinem Kopf. Sonntag zu ausgeschlafener Zeit ertönte der Startschuss für die laufende Stadtbesichtigung. Erster Eindruck: Man ist schnell im Grünen und dennoch ist die Strecke interessant. Einige Stimmungsnester unterwegs sorgen für Kurzweil. Das prächtige Oktoberwetter hat viele nach draussen getrieben.


Auch wenn wir nicht auf Zeit laufen, kommt irgendwann der Hammermann. Schön, wenn man dann noch eine Endophindusche mit dem Durchlaufen des Weser Stadions nach 38km erleben darf. Die verfehlt bei mir, als heimlicher Sympatisant des SV Werder, auch nicht seine Wirkung. Wenn auch nur kurz…

Ziel ist dann wieder der Markt mit Bremer Stadtmusikanten, Roland, viel Volk und prächtiger Stimmung. Nach 3:46 laufen wir durchs Ziel.

Die Deutschlandtour führte und weiter zum Harz, wo wir kurz verweilten und am Morgen den Brocken erliefen. Der ist 1140 Meter hoch und hat durch seine exponierte Lage ein extrem feuchtes und kühles Klima. So hatte wir wohl Glück, dass sich auf dem Gipfel kurz die Sonne zeigte.

Spontan entschloss ich mich noch zum Halbmarathon des Weimarer Stadtlauf teilzunehmen, der seine 25. Austragung feierte. Sechs Tage nach dem Marathon hatte ich freilich keinerlei zeitlichen Ambitionen, zumal die Strecke deutlich länger als ein Halbmarathon war (handvermessene 22,46km). Dennoch war ich erstaunt, dass ich schon wieder relativ locker unterwegs war. Dies war dieses Jahr übrigens mein einziger Lauf kürzer als ein Marathon.