Unter Uhu`s

Der Bremgarter Reusslauf, den ich vergangenen Samstag absolviert habe, erfreut sich seit Jahren erstaunlicher Beliebtheit. Nicht das die Strecke spektakulär wäre. Es geht leicht wellig der Reuss entlang. Nicht mehr, nicht weniger. Dennoch versammeln sich alljährlich tausende Läufer, um die 11 Km lange Strecke, optional kürzer oder gar walkend, unter die Füße zu nehmen.

Bis auf wenige Ausnahmen bin ich eigentlich immer in Bremgarten gelaufen, obwohl die kurze Strecke mit nicht unbedingt liegt. Es ist aber zu Saisonbeginn ein schöner, wenn auch teurer, Formtest.

Und für mich dieses Jahr eine Premiere. Vollende zwar erst im November mein 5. Lebensjahrzehnt, dennoch starte ich bereits jetzt in der Altersklasse Männer 50.

Die erwähnte grosse Beliebtheit beim Reusslauf macht es notwendig, das Teilnehmerfeld zu splitten. So bin ich in das letztmögliche Altersfenster aufgeschlossen. Denn die über 50 jährigen laufen mit der AK 60 und 70 zusammen. Anders ausgedrückt, die unter Hundert jährigen („UHU`s“). Keine schöne Perspektive, aber unumstösslige Realität.

Erstaunlicherweise hatte ich unterwegs nicht das Gefühl, mit Greisen der Reuss entlang zu schlendern, schaffte gerade noch ins erste Drittel der M50.

Nicht lang nach meinem Zieleinlauf kam bereits die erste Frau in der ultimativ letzten Altersklasse, Frauen 70, ins Ziel. Unsere liebe Lauffreundin Trudi Marti. Seriensiegerin an der Weinstraße (seinerzeit noch F60) und bei vielen anderen Läufen. Trudi hat vor wenigen Jahren eine schlimme Krankheit besiegt und ist trotzdem fitter als so manch 20-jähriger und der Durchschnitt der mitteleuropäischen Bevölkerung. Den Reusslauf lief sie in einer Zeit von 55:48 Minuten, was einen Schnitt von 5:04 Minuten pro Kilometer ergibt.

Glückwunsch!

Biberrunde

Mit den Jahren hat man so seine Lieblings Laufstrecken. Eine von mir geht fast immer dem Wasser entlang. Von Entfelden die Suhre, bis sie in die Aare fliesst. Dabei bekommt sie unterwegs noch Verstärkung durch Uerke und Wyna. Dann geht es die Aare flussaufwärts und kurz vor dem Schachen vom Wasser weg, kurz durch Aarau und durch den Wald zurück.

Die Streckenlänge variiert zwischen 14.5 und 20 Km. Früher nannte ich sie die „Aarerunde“. Nun kann man aber auch Biberrunde sagen, denn entlang der Suhre sieht man an mehreren Stellen Aktivitäten des putzigen Nagetieres. Schaut man genauer hin, ist sogar eine Strategie auszumachen. Einerseits frisst er fast ausschließlich Bäume an, die flussabwärts kurz vor Brücken stehen. Vermutlich in der Hoffnung, das Treibholz kann sich an der Brücke verfangen und somit besser aufstauen. Eine weitere interessante Beobachtung ist, dass er zumeist mehrere Bäume nebeneinander anfrisst, aber noch den mittlere Kern des Baumstammes stehen lässt. Hat er dann genug Bäume präpariert, kann er sie ohne großen Aufwand fällen und somit rasch einen Staudamm errichten.

Leider bin ich bislang noch keinem Biber auf der Strecke begegnet. Muss wohl noch öfters die Biberrunde laufen.

In der Sackgasse

Bei dem derzeitigen windigen Winterwetter, versuche ich clevere Routen zu wählen. Das bedeutet den Wind im Rücken zu haben auf den flachen Rad- und Wirtschaftswegen, den Schutz des Waldes suchen, wenn der Wind von vorne kommt. Soweit die Theorie.

Das klappte bei meiner heutigen Runde zumindest bis Suhr und auch noch bis Gränichen, von wo ich den Rütihof auf der Straße bezwingen wollte. Die war aber wegen Holzarbeiten gesperrt. Gut, dann zurück und den weiteren Weg durch den Wald. Es beginnt leichter Schneeregen. Versuche mich als Pfadfinder und nehme einen anderen Abzweig, der irgendwo nicht mehr weiter geht. Also zurück Es schneit nun stärker. Versuch noch mal einen Weg, der gut ausgebaut scheint, aber ungewöhnlicher Weise bergab geht. Ich will ja auf den Rütihof Auch der Endet. Dafür ist der Schneefall so stark, dass ich fast die Orientierung verliere. Eine Mütze währe jetzt nicht schlecht. Im nu hat sich eine dünne Schneedecke gebildet, die Dämmerung bricht ein.

Irgend wie komme ich dann doch an einer Stelle raus, die mir bekannt vorkommt. Nehme nun den kürzesten Weg zurück. Mir starkem Schneefall, abwechselnd von der Seite und Vorne, versuche ich nicht über die vom Wind heruntergefallenen Äste zu stolpern.

Die Runde ist dann doch etwas länger geworden als gedacht und mein Windkonzept ist nur teilweise aufgegangen.

Hier währe die Runde zum Nachlaufen: http://connect.garmin.com/activity/270005399