Vorbereitung abgeschlossen

Die Vorbereitung für die 100 Km in Biel ist abgeschlossen. Das waren dann noch mal 2 kilometerreichen Wochenenden mit einem Training über die Marathondistanz hinaus und weiteren längeren Abschnitten. Nun kann ich die letzten 10 Tage vor der Nacht der Nächte den Trainingsumfang reduzieren und hoffen, nicht krank zu werden oder noch eine Verletzung einzufangen. Dann muss „nur“ noch der Kopf bereit sein, für die lange Nacht von Biel nach Biel.                     

Rauchen rettet Leben?

Zugegebenermaßen bin ich kein Frühaufsteher.  Aber die Familie muss ja ernährt werden. So verbinde ich den fast noch nächtlichen Weg zur Arbeit mit einem Hauch Vergnügen, wenn man dazu sagen will, statt mit einer klimatisierten Limousine mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Und das ist selbst Mitte Mai so früh am Morgen, dass noch kein Hauch von Dämmerung zu sehen ist. Nach einer regenreichen Nacht sogar noch stockfinster.

Aus der Ferne sehe ich am Boden Augen, die von meinem Licht reflektiert werden. Zumeist Katzen, selten Füchse oder anderes Getier.

Kurz nach dem Passieren der überdachten Holzbrücke, zwischen Entfelden und Suhr, sehe ich ein oranges Glimmen. Für Glühwürmchen ist es noch zu früh, für Tieraugen zu hoch, also Konzentration.  Bis ich, in zügiger Fahrt, eine dunkel gekleidete Person kreuze, die ich womöglich kollidiert hätte, wenn ich nicht durch das Glimmen einer Zigarette vorgewarnt gewesen wäre. Somit  zumindest einen schmerzhaften Zusammenprall , im schlimmsten Fall einen schlimmen Unfall ausgewichen bin.

Was lernen wir daraus? Länger schlafen bis es hell ist?

Ungewohnte Wettkampfsaison

Irgendwie komme ich dieses Jahr gar nicht in Wettkampfsaison. Freilich habe ich mit dem Buller Geoge Marathon in Neuseeland, sowie dem Marathon Deutsche Weinstraße bereits 2 Marathon absolviert. Zu kürzeren Läufen bin ich aus den verschiedensten Gründen noch nicht gekommen. Dreieinhalb Wochen vor dem Bieler Hunderter wird sich daran auch nichts mehr ändern, da ist mehr Kilometer sammeln angesagt. So werde ich wohl erst in der 2. Jahreshälfte die Kurzstrecken in Angriff nehmen.

Biel

Man kann eine Sache auch Tod reiten. Ich bin dabei, dies zu tun. Denn auch dieses Jahr will ich wieder in Biel starten.

Dabei weiß ich, dass es keinerlei Steigerungspotential mehr gibt. Weder mit einer Bestzeit (vor 11 Jahren), noch eines größeren emotionalen Erlebnisses als vergangenes Jahr, als ich mich, zu meiner eigenen Überraschung vor einem ehemaligen Olympiasieger platzieren konnte.

Dennoch starte ich. Um ein Ziel zu erreichen. Vielleicht ein Lebensziel. Zehnmal Biel sollen es sein. Und wenn ich Biel sage, meine ich die 100 Km. Sollte ich auch dieses Mal, mit Hilfe meines treuen Freundes und Begleiter Jürg, ins Ziel kommen, wäre es Finish Nr. 8, bei der 12. Teilnahme. Die beiden Marathonstarts nicht eingerechnet.

Klar ich werde unterwegs jammern, fluchen, schimpfen, hoffentlich das Ziel erreichen und dann die Überdosis Endorphine genießen…